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„Ähnlich verschmelzen auch die vielen einzelnen Teile, die Ivan Ivanovs verspielte Kostüme in ein Gestern und ein Heute trennen, ebenso jene der Doppelregie von Zsófia Geréb und Alvaro Schoeck. Und wenn dann irgendwann die Perkussionsbatterien zünden wie Geistesblitze, das übrige Orchester geradezu überirdisch flirrt und gleißt, die Spoken Word Artists wie Stimmen aus Léontines Kopf wirken, dazu Seniorinnen-Quartett und Tänzer Léontine umschwirren wie Ausgeburten ihrer kranken Seele, da deutet sich ein dichtes Drama an, das viel größer und tiefer ist als jenes, das kurz darauf ins Happy End mündet.“
Vom Schlosstheater-Soufflé zum Stück mit Nährwert – Oper! Magazin
“Zsófia Geréb und Alvaro Schoeck, die im Team für die Inszenierung verantwortlich sind, präsentieren eine ausgesprochen gelungene Aufführung, die Lust darauf macht, die Welt der Oper und ihrer musikalischen Varianten zu erkunden. Kein schon 1.000-fach aufgeführtes Werk lag vor den kreativen Köpfen des Aalto-Ensembles, sondern etwas Rudimentäres, Verschollenes, Unbekanntes, das mit neuem Leben gefüllt werden wollte. Diese Übung ist gelungen und damit kann das Aalto Musiktheater vielleicht auch ein ganz neues Publikum begeistern, das vielleicht keine leicht angestaubten Klassiker schätzt, sondern neugierig darauf ist, wie Spoken Art Artists, Streetdancer, ein junger Chor oder ein Seniorinnenquartett in die Aufführung integriert werden können.”
Unerwartete Auftritte – Lokalkompass Essen
“Die Premiere am Samstag kam sehr gut an – und hatte auch einige Überraschungen zu bieten. […] Zsofia Geréb inszeniert pointiert-witzig im recycelten Interieur der ebenfalls im Rokoko spielenden, gehaltvolleren Mozart-Oper ‘Die Gärtnerin aus Liebe’, einer Essener Produktion von 2021. […] Für die ‘Unerwarteten Wendungen’ ist mit Alvaro Schoeck ein zweiter Regisseur zuständig. Er wird gleich auf mehreren Ebenen aktiv. […] Alvaro Schoecks besonderer Clou für den Opernabend besteht in einer fiktiven Überwindung der Grenze zwischen Künstlern und Publikum. So erobern die beiden Aalto-Solisten Christina Clark und Rainer Maria Röhr als „Zuschauer“ die Bühne und begeben sich die historisch kostümierten Sänger per Videoprojektion in Essens City. Nach jeder Aufführung werden die Besucher zudem aufgefordert, im Opernfoyer für eine halbe Stunde mit den Mitwirkenden ins Gespräch zu kommen. Eine gute Idee.”
Mach’s modern – Ruhr Nachrichten