L'AMANT ANONYME oder UNERWARTETE WENDUNGEN

Joseph Bologne: L’amant anonyme

oder Unerwartete Wendungen

Nach seinem Tod blieb der Komponist Joseph Bologne fast genauso unbekannt wie der Titelheld seines „Amant anonyme“. Doch zu seiner Zeit war Bologne eine der prominentesten Figuren der Pariser Kulturszene und der Adelsgesellschaft – nicht zuletzt aufgrund seiner zahlreichen Talente: Geiger, Fechter, Komponist, Dirigent und Offizier. 1780 komponierte dieser außergewöhnliche Künstler diese fast kammermusikalische Komödie über Versteckspiele, Verwir-rungen, vertauschte Identitäten und das hoffnungslose, aber hartnäckige Werben um die Liebe. Aus schwelgerischen Duetten, Ensembleszenen und bunten Divertissements besteht die Partitur Bolognes, die vom Stil und Schaffen dieses außergewöhnlichen Künstlers einiges verrät. Doch wie lässt sich ein Werk aus der tiefen Klassik kreativ ins Heute übertragen? Wie kommunizieren verschiedene Generationen bzw. Menschen unterschiedlicher Hintergründe ihre unerfüllten Sehnsüchte? Mit diesen Fragen setzen sich Zsófia Geréb und Alvaro Schoeck auseinander. Ergänzt wird es durch die künstlerischen Beiträge von Musiker*innen, Ensembles und Bürger*innen der Stadt im Rahmen des Projekts “Aalto:StartUp”.

2024

Aalto Theater Essen

Trailer

Probeneinblicke

Produktions website

CAST & CREW

Performers:

Léontine – Lisa Wittig
Valcour – George Vîrban
Ophémon – Tobias Greenhalgh
Jeannette – Natalija Radosavljevic
Colin – Aljoscha Lennert
Zuschauerin – Christina Clark
Zuschauer – Rainer Maria Röhr
Junger Chor – Pia GrauteCharlotte RoscherJulia RosellenLena TeigelackJosephine von TreeckEmma XanderHannah Xander
Seniorinnen-Quartett – Jessica Burri, Marie-Helen Joël, Margaret RussellSuzanne Schwarz
Spoken Word Artists – Jan SeglitzJule Weber
Tänzerin – Renate Henze
Tänzer*innen – Dalil BelmirErnest ButmanSouhail JaltiNicole KufeldRymon Zacharei
Schlagzeug/Percussion – Patrick AnderssonOliver Kerstan
Team:
Musikalische Leitung – Wolfram-Maria Märtig
Inszenierung – Zsófia Geréb
Inszenierung (Unerwartete Wendungen) – Alvaro Schoeck
Ausstattung – Ivan Ivanov
Bühne nach – Frank Philipp Schlößmann
Dramaturgie – Savina Kationi
Komposition (Unerwartete Wendungen) – SJ Hanke
Fotos: Aalto Musiktheater Essen, Matthias Jung

PRESS

„Ähnlich verschmelzen auch die vielen einzelnen Teile, die Ivan Ivanovs verspielte Kostüme in ein Gestern und ein Heute trennen, ebenso jene der Doppelregie von Zsófia Geréb und Alvaro Schoeck. Und wenn dann irgendwann die Perkussionsbatterien zünden wie Geistesblitze, das übrige Orchester geradezu überirdisch flirrt und gleißt, die Spoken Word Artists wie Stimmen aus Léontines Kopf wirken, dazu Seniorinnen-Quartett und Tänzer Léontine umschwirren wie Ausgeburten ihrer kranken Seele, da deutet sich ein dichtes Drama an, das viel größer und tiefer ist als jenes, das kurz darauf ins Happy End mündet.“

Vom Schlosstheater-Soufflé zum Stück mit Nährwert – Oper! Magazin

 

“Zsófia Geréb und Alvaro Schoeck, die im Team für die Inszenierung verantwortlich sind, präsentieren eine ausgesprochen gelungene Aufführung, die Lust darauf macht, die Welt der Oper und ihrer musikalischen Varianten zu erkunden. Kein schon 1.000-fach aufgeführtes Werk lag vor den kreativen Köpfen des Aalto-Ensembles, sondern etwas Rudimentäres, Verschollenes, Unbekanntes, das mit neuem Leben gefüllt werden wollte. Diese Übung ist gelungen und damit kann das Aalto Musiktheater vielleicht auch ein ganz neues Publikum begeistern, das vielleicht keine leicht angestaubten Klassiker schätzt, sondern neugierig darauf ist, wie Spoken Art Artists, Streetdancer, ein junger Chor oder ein Seniorinnenquartett in die Aufführung integriert werden können.”

Unerwartete Auftritte – Lokalkompass Essen

 

“Die Premiere am Samstag kam sehr gut an – und hatte auch einige Überraschungen zu bieten. […] Zsofia Geréb inszeniert pointiert-witzig im recycelten Interieur der ebenfalls im Rokoko spielenden, gehaltvolleren Mozart-Oper ‘Die Gärtnerin aus Liebe’, einer Essener Produktion von 2021. […] Für die ‘Unerwarteten Wendungen’ ist mit Alvaro Schoeck ein zweiter Regisseur zuständig. Er wird gleich auf mehreren Ebenen aktiv. […] Alvaro Schoecks besonderer Clou für den Opernabend besteht in einer fiktiven Überwindung der Grenze zwischen Künstlern und Publikum. So erobern die beiden Aalto-Solisten Christina Clark und Rainer Maria Röhr als „Zuschauer“ die Bühne und begeben sich die historisch kostümierten Sänger per Videoprojektion in Essens City. Nach jeder Aufführung werden die Besucher zudem aufgefordert, im Opernfoyer für eine halbe Stunde mit den Mitwirkenden ins Gespräch zu kommen. Eine gute Idee.”

Mach’s modern – Ruhr Nachrichten